Die Krippe in Lebensgröße

1965 verknüpft sich die Geschichte der Krippentradition in Tesero mit dem Verein der Krippenfreunde und der Krippe in Lebensgröße.

Sie wurde das erste Mal am 23. Dezember 1965  auf der mittelalterlichen Brücke über den Rio Stava aufgestellt, wo sie bis 1971 jährlich zu Weihnachten ihren Platz einnahm.

Sie bestand aus einer einfachen Almhütte, die von einem großen Stern dominiert wurde. Weiters schmückten sieben Figuren das Jesuskind, Maria und Josef, zwei Hirten und eine Frau sowie ein Junge mit schön bemalten Gesicht und Händen die Krippe.

Kleider und Haltung der Figuren wurden von den traditionellen Krippen übernommen. Auch zwei  ausgestopfte Schafe fehlten nicht. Den  Ochsen und den Esel in der Hütte konnte man schwerlich sehen.

Nachfolgend kamen neue Figuren dazu, unter anderen 1966 die Heiligen Drei Könige.

Am Brückenende stand leuchtend ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum, wie er schon in den Jahren zuvor dort aufgestellt wurde.

Aus Sicherheitsgründen und der Einfachheit halber bevorzugte man ab 1972 die Krippe statt auf der Brücke auf dem Hauptplatz Cesare Battisti aufzustellen, wo sie bis heute jedes Jahr an den Weihnachstfeiertage den Ortskern schmückt.

1981 wurde die gesamte Krippe zum ersten Mal als Leihgabe für die Veranstaltung "Artenatale" in die Landeshauptstadt Trient transportiert. Dort wurde sie am Domplatz aufgestellt.

Inzwischen hat man die einfache Almhütte durch ein naturgetreues, typisches Fleimser Haus ersetzt.

Danach bildeten drei weitere neue Inszenierungen abwechselnd den Rahmen der großen Krippe. Eine war besonders eindrucksvoll. Anstatt des typischen Fleimser Hauses wurden Figuren in Gewändern des Vorderen Orients in einer imposanten Grotte dargestellt.

Am 19. Juli 1985 hat eine Schlammmasse das Stavatal völlig zerstört und 268 Personen in den Tod gerissen, verursacht durch den Bruch zweier Absetzbecken des Bergwerks Prestavel. Noch geschockt von der Tragödie, begann man mit den ersten Sicherheitsvorkehrungen in den  betroffenen Zonen und mit den Aufräumarbeiten.

Nach solch einem Unglück an Weihnachten zu denken, war wohl die letzte Sorge. überdies ging fast das gesamte Material der Krippe verloren.  Nur die Statuen, die zu dieser Zeit woanders gelagert waren, konnten gerettet werden.

Völlig unerwartet kam dann eine freudige Nachricht:  Die Zuhörer und das Fernsehpublikum der Rundfunk- und TV-Station Bayern sammelten Geld für den schnellen Wiederaufbau einer gemeinnützigen Einrichtung in Tesero.

 

Dr. Josef  Othmar Zöller, der vom Verlust des Krippenmaterials wusste, kam in Vertretung der Radio- und Fernsehanstalt nach Tesero, und schlug die Finanzierung einer neuen Krippe vor.

So bekam der Bau der neuen großen Krippe für Weihnachten 1985 eine besondere Bedeutung.

Sie wurde ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern der Schlammkatastrophe und gab Mut in die Zukunft zu blicken.

 

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